Die Weichen für meinen Weg zur Kunst stellte mein Kunstlehrer in der Grundschule in Papenburg, wo ich aufwuchs. Er legte nämlich damals meinen Eltern nahe, falls ich jemals auf den Gedanken käme, in dieser Richtung einen Beruf zu wählen, mir keine Steine in den Weg zu räumen – bei meiner stark naturwissenschaftlich-technisch geprägten Familie, eine zukunftsentscheidende Beurteilung.
Denn tatsächlich träumte ich als Jugendliche von einem unabhängigen Leben als freischafffende Künstlerin. Aber um meinen Lebensunterhalt gesichert bestreiten zu können, entschied ich nach dem Abitur den industriellen Weg zur Mode einzuschlagen. Nach einer abgeschlossenen Lehre zur Schneiderin und ModeDesignStudium an der Hochschule für Künste Bremen war ich mit Leib und Seele mehrere Jahre mit vielen Reisen und Messen bei unterschiedlichen Firmen in Deutschland am Schreibtisch und im Nähatelier kreativ tätig.
Mein „zweites Leben“ begann ich mit meinem Mann zunächst im Rheinland und unseren dazukommenden vier Kindern – mich von Herzen erfüllende 2 Jahrzehnte, in denen ich Erwerbstätigkeit, Kunst und Kreativität nur am Rande oder in Verbindung mit Familie und Heim in meinen Alltag aufnahm. 2012 zogen wir mit Sack und Pack vom Rheinland zurück in den Norden – in Wilhelmshaven fanden wir alle ein wahres Zuhause.
Ohne Wehmut konnte ich meine Kinder nun nacheinander in die Welt ziehen lassen, denn es öffneten sich mir Möglichkeiten, wie als Jugendliche erträumt : ich bekam durch meinen mich stets unterstützenden Mann den Freiraum, mir zu Hause ein Umfeld zu gestalten, in dem ich nach eigenem Ermessen frei schaffend arbeiten darf.
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Birgit Budde
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